Die Wahrheit - ein Versuch der Erklärung

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3 years ago

(geneigter Leser = geneigte Leserin)!

 

Dieser Text dient dazu, den geneigten Leser mit sich selbst zu konfrontieren. Ich möchte den geneigten Leser bitten, seine persönlichen Ansichten vorübergehend beiseite zu legen und zu versuchen, zu verstehen. Ich mein's ja nur gut. ;)

 

 

Was ist die Wahrheit?

Vor allen Dingen: welche Wahrheit?

 

Sagen wir einfach mal: die gesamte Wahrheit; die, die keinen Menschen zu ihrer Existenz nötig hat; die, die von menschlichen / persönlichen Standpunkten unabhängig ist; was ist das? Was sind wir? Was ist Gott? Was ist das Leben; der Sinn davon?

 

Ich denke, man kann wahrhaftige Antworten (Antworten, die keine Zweifel lassen, das Gemeinte restlos und nachvollziehbar erklären können und von persönlichen Standpunkten unabhängig sind) auf diese Fragen nicht geben. Aber man kann es versuchen.

 

 

Das Mittel der Erklärung - Worte

 

Worte sind aufgrund ihrer Natur ein sehr schwaches Instrument, um die Wahrheit zu erklären. Wenn ein Neandertaler ein bestimmtes Tier sieht und einen bestimmten Laut daraufhin von sich gibt, mag das der Ursprung für eine Bezeichnung / einen Begriff sein. Es erklärt das Tier aber nicht. Nicht den Grund für seine Existenz, seine Form, sein Verhalten usw. Es bezeichnet das Tier nur.

  So könnte man alle Worte sehen. Es sind Bezeichner, die man stets kombinieren muss, um etwas zu erklären / verständlich zu machen. Erst wenn man sich etwas verständlich macht, kann man es verstehen. Und erst wenn man etwas versteht, kann man es sich bewusst machen. Und erst dann sind Worte als Bezeichner nicht mehr erforderlich, da das Verständnis für das Bezeichnete Teil des Bewusstseins ist. Freilich wird ein Tier niemals nach den Gründen für seine Existenz fragen; wahrscheinlich nicht mal dann, wenn es sprechen könnte. Das Tier ist. Punkt. Menschen sind auch. Punkt. Zweifellos. Allerdings haben Menschen sich im Laufe der Evolution angewöhnt, etwas zu entwickeln, was gemeinhin als Persönlichkeit bezeichnet wird. Und diese Persönlichkeit, dieses Ego, kommuniziert, auch bzw insbesondere mit sich selbst mit der Hilfe von Begriffen.

 

 

Die Quelle und das Ziel der Worte - das Ego

 

Wenn man nun Dinge in der Welt mit Hilfe seiner Sinne wahrnimmt, werden diese Wahrnehmungen in das Bewusstsein des Menschen geleitet. Die Persönlichkeit, das Ego, der Filter, sorgt dafür, dass im Normalfall das bewusst Erlebte bezeichnet wird (auch im Sinne eines Vergleiches mit anderen Erfahrungen), bewusst oder unbewusst; oder das Erlebte löst ein Gefühl aus. Wenn einem z. B. etwas unangenehmes widerfährt, führt das oft zu einem unangenehmen Gefühl; teilweise für lange Zeit. Das Ego sorgt dafür. Welchen wahren Grund kann ein Gefühl wie Traurigkeit schon haben? Vermutlich sind die Gründe für menschliche Gefühle beim fühlenden Menschen zu suchen; wo sonst? Sonst würden alle Menschen in allen Situationen das gleiche fühlen. Dass Gefühle da sind, heisst aber noch nicht, dass sie berechtigt sind oder Sinn machen (von positiven mal abgesehen). Mit Erinnerungen verhält es sich ähnlich: nicht die Erinnerung ist die Erfahrung, sondern die Erfahrung an sich ist es. Die Erinnerung ist nur eine Erinnerung an die Erfahrung. Ein Mittel, um Anderen etwas mitzuteilen oder eine Basis, um aus der Erfahrung zu lernen (z. B. durch "Begriffs-Kombination" [nachdenken]). Die Erfahrung selbst aber hat längst einen Platz im Bewusstsein erhalten. Auch Tiere können durch Erfahrung lernen; sie erinnern sich aber nicht mit Hilfe von Begriffen daran. Es ist ihnen scheinbar einfach bewusst. So wie ein Hund nicht an "Keks" denkt, wenn er dressiert ist, sondern an Fressen.

  Wenn Menschen etwas sehen, was sie mit einem (gelernten) Wort bezeichnen können, machen sie sich meistens nicht die Mühe, es verstehen zu wollen. Beispiel "Agression": man sieht einen Menschen, der sich unfreundlich oder agressiv verhält, bezeichnet ihn als "unfreundlich" oder "agressiv" und kümmert sich nicht weiter um ihn. Wenn man nun aber berücksichtigt, dass dieser Mensch im Laufe seines Lebens vielleicht nichts anderes als eben dieses Verhalten gelernt hat oder irgendwann früher eine Erfahrung gemacht hat, die dazu gefürt hat, wäre Toleranz und Direktheit doch ein viel schöneres Mittel als Ignoranz oder Ablehnung. Man bedenke einfach, dass man selbst nicht das Maß der Dinge sein kann; andere können einen ebenso ablehnen, wie man selbst jemanden ablehnen kann; die Gründe (da jeder seinen eigenen Standpunkt hat) für solche Ablehnungen mögen vielfältig sein. Ein "netteres", respektvolleres Verhalten wäre deswegen schöner, weil sich dann vielleicht Andere einem selbst gegenüber netter verhalten. Man kann eigentlich nie den Anspruch erheben, Andere ändern zu können; aber man kann sich jederzeit selber ändern. Dazu folgendes einfaches Prinzip: wenn alle Menschen nur erwarten würden, dass man ihnen etwas gibt ohne selbst bereit zu sein, zu geben, würde niemand etwas erhalten. Wenn aber alle geben würden, anstatt zu nehmen, würde jeder etwas erhalten. Das bezieht sich übrigens nicht nur auf die Beziehungen zwischen Menschen, sondern auch z. B. auf die Beziehung Menschheit - Planet. Und sowieso: Jesus ist cool, und der liebt alle gleichermassen. Wenn wir uns das göttliche / die Wahrheit bewusst machen wollen, müssen wir alles, was Wahrheit ist und damit alles, was ist, so akzeptieren wie uns selbst. Die Persönlichkeit / der Filter / die Bezeichnungen / die Standpunkte verhindern das normalerweise. Und dabei merkt der Verstand mit seiner Persönlichkeit gar nicht, wie sehr auch er Teil dieser gesamten Wahrheit ist. Unser (wahres) Bewusstsein steht (irgendwie) in direktem Kontakt zu allem; wir glauben uns aber nicht. Vielleicht sollte man sich da einfach ein bisschen mehr vertrauen anstatt zu versuchen, alles zu verstehen. Wenn alles Eins ist und Zeit und Raum relativ sind, so können wir das mit Worten unmöglich beschreiben. Aber wir können es erfahren. Indem wir z. B. unseren Filter (die Persönlichkeit) dahingehend anzupassen versuchen, dass er eben diese "Wahrnehmung" in das Bewusstsein lässt und sich nicht dagegen sperrt (mit Zweifeln und Standpunkten usw).

  Der geneigte Leser erinnert sich: eine Wahrheit, die von Standpunkten unabhängig und für jeden gleichermassen gültig ist.

 

 

Zwei Arten von Bewusstsein

 

Folgende Theorie:

  Laut Biologen ist es so, dass ein Bewusstsein dann ensteht, wenn sich ein Lebewesen seiner Umgebung vollständig bewusst ist. Wie ein Computer, der die gesamte Welt simuliert und damit letztendlich sich selbst. Wie ein Mensch, der sich seiner selbst bewusst ist.

  Wenn es am absoluten Anfang nichts gab, absolut nichts, dann war, auf Basis dieser wissenschaftlichen Erkenntnis, nichts erforderlich, damit ein Bewusstsein entsteht. Da es keine Umgebung gab, war stets ein Bewusstsein vorhanden; nur eben ohne "Vorstellung" von Raum und Zeit. Und eben das könnten die beiden einzigen offenen "Fragen" für dieses "Ur-Bewusstsein" sein: wann und wo? Und schwupps, gab's den Ur-Knall. (Das ganze ist natürlich nur eine Theorie, die ich mit Worten zu erklären versuche) Seitdem versucht dieses Ur-Bewusstsein, diese beiden Fragen zu beantworten. Dieser Versuch geht (aus unserer zeitlichen Sicht) soweit, dass dieses Ur-Bewusstsein sogar eigenständige Bewusstseins (Menschen) sich hat entwickeln lassen, um sich selbst zu verstehen. Da es für dieses Ur-Bewusstsein keine Begriffe gibt, ist alles Erfahrung; alles, was Raum und Zeit ist. Vielleicht kann man es auch so sagen: das gesamte Universum ist nur ein Traum (und es ist "wahrhaftiger", zu träumen als geträumt zu werden); ein Versuch Gottes, sich selbst zu verstehen.

  Heutzutage sind Quantenphysiker der Ansicht, dass die verschiedenen Stoffe im Universum und selbst die Atome aus einem einheitlichen "Stoff" bestehen (Sub-Sub-Sub-...-Teilchen der Atome). Raum ist nur eine gewisse Anordnung dieses "Grundstoffes" und Zeit scheint mir ein Mittel zur Formung dieses Stoffes. Wer will jetzt noch sagen, Alles wäre nicht Eins? Selbst unsere Gedanken und Gefühle sind demnach Teil dieses Ganzen. Ich bin nicht ich; ich bin; und ich ist auch. Natürlich bin ich ein biologisches Wesen mit einer gewachsenen Persönlichkeit. Aber ich bin gleichzeitig nichts anderes als die kleinste Amöbe; nur anders "angeordnet". Der womöglich einzige echte Unterschied ist das Ego des Menschen, das sich von der Amöbe unterscheiden will. Fehlt dieses, wird kein Unterschied mehr wahrgenommen (Triebe ausgeschlossen). Unterschiedliche biologische Wesen sind Menschen und Amöben natürlich trotzdem; aber eben auch nur biologisch, nicht grundsätzlich. Man stelle sich eine Welt vor, in der die Menschen die Amöben sind und umgekehrt. Es würde uns sicherlich nicht gefallen, wenn ein viel grösseres und stärkeres Wesen bewusst auf uns herabsieht und uns z. B. aus reiner Habgier oder Freude tötet. Die uns bekannten Amöben haben freilich keinen eigenen Standpunkt, so wie wir ihn kennen. Und eben da liegt wohl auch die Verantwortung, wenn man so etwas wie ein persönliches Bewusstsein hat. Man kann immer nur für sich handeln; aber man ist nie allein (auch hier wieder nicht nur Menschen untereinander, sondern auch z. B. Menschheit - Planet). Ausserdem scheint es mir im Tierreich so zu sein: Angehörige einer Gruppe / eines Rudels o. ä. werden nicht aufgrund ihrer Erscheinung akzeptiert, sondern aufgrund von z. B. Mutterinstinkten oder verhaltensmässiger Kompatibilität. Hunde, die einen Menschen als "Herrchen" akzeptieren, sind ein gutes Beispiel. Oder Kuckucks-Eier. Auch kleine Kinder und möglicherweise geistig Behinderte verfügen noch über diese "unpersönliche", "instinktive", "erleuchtete" Wahrnehmung. Ihnen fehlt ein Regie-führendes Ego (welches in Bezug auf das Erkennen / Erfahren des Ur-Bewusstseins nicht unbedingt hilfreich, aber hinderlich sein kann). Das Ego klammert sich zu sehr an irgendwelche Bezeichnungen. "Alles" ist eine Bezeichnung, ein Wort, kein Verständnis.

 

Wenn nun also unser "gewachsenes, persönliches" Bewusstsein ebenso Bestandteil dieses Ur-Bewusstseins ist wie Alles, was in irgendeiner Form existierte, existiert und existieren wird, gibt es so gesehen kein "echtes" Ich. Ausser eben für dieses Ich, welches krampfhaft darauf besteht, sich selbst wahrzunehmen. Man könnte sagen: eine evolutionäre Krankheit der Menschheit (wobei "Krankheit" auch wieder nur ein Wort ist; ein besseres fällt mir aber angesichts des Ausdrucks in den Augen der meisten Menschen und des durch Menschen beeinflussten Zustandes der Welt auf Anhieb nicht ein). Man bedenke die Worte von Jesus (ich möchte hier nicht über die Möglichkeit seiner Existenz oder den Wahrheitsgehalt der Geschichten über ihn spekulieren): Ich bin Gott (oder so). Eigentlich logisch, Alles ist Gott; auch das von uns "konstruierte" Ich. Dieses Ich beansprucht sein eigenes Bewusstsein; das scheint im Augenblick seine Aufgabe zu sein, die es zu lösen gilt. Als Lösung könnte man die bewusste Relativierung des persönlichen Bewusstseins und die Akzeptanz des Gesamt-Bewusstseins sehen (oder anders: die Integration des persönlichen Bewusstseins in das Ur-Bewusstsein). Mittlerweile sehe ich das so: Alles, und damit auch alle Menschen, teilen, oder besser: sind EIN EINZIGES Bewusstsein ("Gott", "Alles", "Universum", "Zeit und Raum", ...). Wenn alle Menschen sich dieses Ur-Bewusstseins bewusst wären, würde jeder Atemzug und alles Handeln in tiefstem, inneren Respekt geschehen. Es würde wahrscheinlich kein absichtlich von Menschen verursachtes, unnötiges Leid mehr geben. Selbst Steine und das, was wir als "nicht lebendig" bezeichnen würden, würde diesen Respekt "erfahren". Behandeln wir einen Stein respektlos, behandeln wir uns selbst repektlos. Wir können, durch unser "persönliches Bewusstsein", frei und eigenständig handeln; der Stein kann es nicht. Da wir biologische Wesen sind, trifft das natürlich auch und insbesondere auf andere biologische Lebensformen zu. Wir sind Gott, weil alles Gott ist (um's mal "Gott" zu nennen). Aber dadurch, dass ich ein biologisches Wesen bin, das gerade diesen Text schreibt, möchte ich sagen: für uns gelten gewisse "Gesetze". Zerstören wir den Planet, so zerstören wir uns. Schädigen wir ihn, schädigen wir uns. Rotten wir eine Tierart aus, so können wir uns von dieser Tierart nicht mehr ernähren. Vergiften wir das Wasser oder die Luft, vergiften wir uns. So einfach ist das. Es scheint den modernen Menschen an Respekt (auch sich selbst gegenüber) zu mangeln. Viel zu oft scheint es heutzutage um den Schein zu gehen. Eine mittlerweile sehr ausgeprägte Fähigkeit der Menschen: sich selbst und andere zu verarschen und sich verarschen zu lassen. Das muss sich ändern; logisch. Es reicht längst nicht mehr, sich selbst "gut zu fühlen". Nicht, wenn man dabei eine Unmenge an Energie verbraucht; z. B. auf Kosten der Umwelt, des Planeten. Es gibt heutzutage einfach zu viele Menschen; wir müssen neue Wege finden, unsere Art zu erhalten; "unbiologische" Wege. Danach könnten wir darüber nachdenken, ob es Sinn macht, seine eigene Lebensgrundlage zu gefährden. Wir müssen unser "persönliches" Bewusstsein in den Hintergrund stellen und das "Gesamt-Bewusstsein" in den Vordergrund treten lassen. Das wäre auf lange Sicht jedenfalls gesünder für alles Leben auf diesem Planeten.

 

 

Das Ego als Ursache von Unglück

 

Vorläufige Definition "einer" Wahrheit: Die Menschen behandeln nichtmal sich selbst mit ausreichend Respekt und sind auf dem besten Wege, Planetenverunstalter des Jahrbillions zu werden. Uncool!

  Aber das heisst natürlich nicht, dass jetzt jeder in Traurigkeit versinken muss. Vielmehr sollten die Menschen sich die Auswirkungen ihres Tuns bewusst machen. Zeit ist wohl auch relativ; sorgen wir für eine heile Welt für die und das, was nach uns kommt, so sorgen wir für uns. Es kann uns natürlich (von wegen "freier Wille") alles egal sein, im Sinne von: "hauptsache mir geht's gut", aber das ist für niemanden von Vorteil; insbesondere für einen selbst nicht. Wenn man nur an sich denkt (viele scheinen das heute zu tun) und dabei nicht unglücklich wird, so ist das eigene "persönliche" Bewusstsein wahrscheinlich schon so weit vom Ur-Bewusstsein "entfernt", "abgekoppelt", dass wahres und damit auch persönliches Glück weiter nicht sein kann. In einer solchen Situation ist man von sehr vielen Dingen im Leben abhängig; fehlen diese, schlägt Unglück zu. Wie ein Seiltanz auf einem endlosen Seil, bei dem niemand zusieht. Es sieht niemand zu, weil die meisten Menschen mit ihrem eigenen Seiltanz beschäftigt sind und aufpassen müssen, nicht runterzufallen. Es erscheint mir "gesünder", mit beiden Beinen auf festem Boden zu stehen. Dem Boden der "wahren" Tatsachen.

  Und dabei ist man in Wirklichkeit niemals alleine, ebenso wie eine Welle auf dem Meer. Die Welle existiert und wandert weiter, aber sie besteht stets aus Wasser. Wasser, das auch andere Wellen formt. Letztendlich jedoch ist alles derselbe Ozean. (Das hört sich jetzt zwar irgendwie abgehoben an, aber ich lasse es mal so stehen)

  Durchaus: Egoismus (das "feiern" des eigenen Egos) scheint in direktem Zusammenhang mit latent vorhandenem wahren Unglück zu stehen. Ein Unglück, das das "persönliche" Bewusstsein nicht begreifen kann (aber spüren allemal). Möglicherweise ist das so, weil man (ohne dass das "persönliche" Bewusstsein dieses begreifen könnte) in direktem "Kontakt" mit all den Nachteilen steht, die man anderen / anderem durch das Streben nach dem eigenen Vorteil beschert. Vielleicht ist das "Gewissen" (was auch immer das sein mag) eines Menschen eine Art natürlicher Regulator in diesem Zusammenhang. Leider scheint vielen Egos (Menschen) das Gewissen nicht allzuviel zu bedeuten (bis zu einem "persönlich" definierten Punkt, denke ich).

  In einer Welt, in der z. B. der Geschlechtsakt normalerweise vor oder gar unabhängig von dem Wunsch, eine Familie gründen zu wollen, kommt, rechne ich persönlich (!) mit einer Menge Unglück. Wir empfinden Zeit als linear. Wenn aber alles ein Bewusstsein (Gott) ist, so ist bestimmt auch das Kind, welches man vielleicht nie haben wird, bereits Teil von einem (im Prinzip auch logisch; nicht nur biologisch). Man bedenke auch, dass so etwas wie Verhütungsmittel nur in westlichen Zivilisationen als "normal" angesehen werden. Zudem gibt es die noch nicht sehr lange. Verhütung kann also demnach nichts "natürliches" sein.

  Die allererste Aufgabe von Eltern besteht darin, dem Nachwuchs das natürliche Aufwachsen zu ermöglichen. Gefährdet man das, indem man sich "selbst" einen Partner sucht und nicht einen, der vom eigenen Standpunkt aus gesehen der Richtige für das Kind ist, gefährdet man sein eigenes wahres Glück. Man läuft Gefahr, bis an sein Ende auf dem Seil zu tanzen und ist sosehr damit beschäftigt, nicht runterzufallen, dass das Kind scheinbar keine Unterstützung erhält, wenn es selbst mit dem Seil konfrontiert wird. Dieses "sich selbst einen Partner suchen" würde ich als "verlieben" bezeichnen; "für sein (potentielles) Kind einen Partner suchen", würde ich "wahre Liebe" oder "gewolltes verlieben" nennen. "Verlieben" bezieht sich, denke ich, auf das Ego. "Wahre Liebe" bezieht sich auf die Wahrheit. Die man, da das Universum aus einem Stoff besteht und selbst Gedanken und Gefühle dazugehören, sicherlich auch "Logik" nennen könnte; "Grundsatz-Logik" oder "nicht verbale Logik", sozusagen.

  Eine Scheidung z. B. kommt mir vor wie ein seelisches Zerreissen des Kindes, wobei nur eine Hälfte übrigbleibt. Das muss man dem Kind nicht unbedingt ansehen und kann es vielleicht auch gar nicht. Es MUSS einem klar sein, das so etwas nicht passieren darf. Und, denke ich, muss einem auch klar sein, dass so etwas theoretisch jederzeit passieren kann. Wenn allein diese beiden Fakten beiden Eltern bewusst sind, kann eine Scheidung, unter der ein Kind leiden würde, auf jeden Fall vermieden werden. Weil das Kind einfach wichtiger ist, als die Ansprüche des eigenen Egos (der geneigte Leser erinnert sich an Toleranz und Ignoranz?). Und ausserdem: wenn ein dreijähriges Kind mitbekommt, wie seine Eltern sehr stark nur an sich selbst denken, wird es sicherlich sehr effektiv ein eigenes Ego entwickeln.

  Kurzum: Tiere (bei denen ja noch alles halbwegs zu funktionieren scheint) vögeln, um Kinder zu bekommen, die sie dann grossziehen. Menschen meistens nur zum perönlichen Spass.

  Ich denke daran, dass in Deutschland mittlerweile jede dritte Ehe geschieden wird; die Zahl der Kinder, die nur mit einem Elternteil aufwachsen ist wohl noch eine ganz andere (leider!, leider!, leider!). Von Gewalt und so fange ich gar nicht erst an (zum kotzen; warum kommt ihr nicht zu mir; ihr, die ihr fähig seid, Gewalt gegen Schwächere zu richten? Ich will auch mal Dampf ablassen...).

  (Mir fällt da spontan ein; ich schieb's mal zwischen: auch Affen sollen teilweise nur zum Spass vögeln; ausserdem entwickeln sie wohl ein immer ausgeprägteres Sozial-Verhalten. Daraus könnte man schliessen, dass andere Tierarten eine ähnliche Entwicklung wie die Menschen einschlagen, nur später. Möglicherweise werden eines Tages die Menschen eine Art "Lehrer" oder "gutes Beispiel" für die Tiere sein. Aber dafür muss wohl noch eine Menge Zeit vergehen, der Planet erhalten werden und ein paar Tierarten übrig bleiben.)

  (Ich will hier übrigens nicht schwarz malen. Vielleicht ist es auch so, dass sich am Zustand der Welt durch die Menschen nicht allzuviel ändert; ausser, dass das Wetter vielleicht schöner wird. Glaube ich aber eigentlich nicht. Noch haben Menschen nicht die Fähigkeit, ein globales Öko-System zu gestalten oder zu verwalten; aber sie haben bereits die Fähigkeit, es zu zerstören.)

 

Das mit den Kindern und so sollte jetzt, schätze ich, dazu dienen, deutlich zu machen, dass man eben nicht alleine durch die Welt geht. Eigenes Handeln hat immer Konsequenzen und man ist immer dafür verantwortlich; auch, bzw insbesondere sich selbst und seinem (ungeborenen) Kind gegenüber. Sich beklagen hilft da am Ende nicht viel (schon gar nicht dem Kind). Und um das Ganze zu verdeutlichen: das eigene Kind ist das Einzige, was, biologisch betrachtet, von einem übrigbleibt, wenn man nicht mehr da ist. Es ist ein direkter Teil von einem selbst. Und von seinem Partner. Und mal ehrlich: Kinder werden von uns gar nicht richtig ernst genommen. Dabei sind sie der Wahrheit näher als alle "Erwachsenen" (wat'n Wort..). Kinder sind grundsätzlich glücklich; "Erwachsene" erwecken höchstens den Anschein, es zu sein. Und weiterhin mal ehrlich: sollte man von seinem Kind wirklich das erwarten, was einem selbst nicht zu wahrem Glück verholfen hat (z. B. gesellschaftliche Integration)? Meiner bescheidenen Meinung nach nein.

 

Eins noch: was kann zwei Menschen stärker verbinden, als ein gemeinsames Kind? (Klar, Interessen und Standpunkte und so, sofern man sie hat.....)

 

 

Versuch einer Antwort

 

Was ist die Wahrheit?

Antwort: Zeit und Raum, der Ursprung und die Entwicklung davon

 

Was sind wir?

Antwort: Gott

 

Was ist Gott?

Antwort: Alles

 

Was ist der Sinn des Lebens?

Antwort: das Leben

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